19 März 2013

Bookshelf: Ab jetzt VEGAN! und Kartoffel-Gulasch

Ich habe kulinarisches Neuland betreten – und zwar die vegane Küche. Vegetarisch und Vegan liegt ja derzeit irgendwie im Trend hat man den Eindruck. 

Es ist aber nicht nur ein Hype, den irgendwelche Spinner mitmachen  -  gerade in Zeiten, in denen sich ein Lebensmittelskandal an den nächsten reiht, gibt es viele gute Gründe,  sich die vegetarische bzw. vegane Ernährung einmal genauer anzuschauen. Selbst wenn man nicht gleich Veganer werden will,  allein schon die Einschränkung von tierischen Produkten und ein bewussteres Konsumverhalten kann bestimmt nicht schaden.
Ich persönlich esse relativ fleischarm – aus ethischen und gesundheitlichen Gründen. Auch bei Milchprodukten stelle ich in letzter Zeit vermehrt fest, dass sie meinem Körper in größeren Mengen nicht allzu gut bekommen. Für mich ein weiterer Grund, mich genauer zu informieren. 
Das vegane Kochbuch Ab jetzt vegan!: Über 140 Rezepte: Gesund essen ohne tierische Produkte* von Gabriele Lendle und Dr. med. Ernst Walter Henrich, das im Thieme Verlag erschienen ist, hat mir so gut gefallen, dass ich es Euch heute gerne vorstellen möchte. Nachgekocht habe ich aus dem Buch bisher einen wirklich leckeren Kartoffel-Gulasch. Das Rezept verrate ich Euch ebenfalls weiter unten.


Kurzbeschreibung:
„Nix wie weg! Fleischfreies Grillgut, Risotto ohne Butter, Kuchen ohne Ei? Aber klar doch! In der veganen Küche ist alles möglich, der Abwechslung sind keine Grenzen gesetzt. Gutbürgerliche Rezeptklassiker, asiatische und mediterrane Küche oder Experimente mit makrobiotischen Zutaten: Hier gibt es für jeden Anlass und Geschmack das passende Rezept - garantiert ohne tierische Produkte. - Über 140 Rezepte: Egal, ob Sie Lust haben auf einen veganen Schnupperkurs, direkt voll einsteigen möchten oder bereits überzeugter Veganer sind - hier wird jeder fündig. - Tipps für den veganen Alltag: So meistern Sie auch das Grillfest unter Fleischliebhabern und Reisen ins vegane Niemandsland. - Ihrer Gesundheit zuliebe: Vegan ist gut für Tier und Klima - v. a. aber fördern Sie Ihre Gesundheit. Studien haben es längst belegt: Veganer sind gesünder und fitter als eingefleischte Liebhaber von Steaks und Milchprodukten. Sie bekommen seltener Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und können bereits bestehende Krankheiten deutlich verbessern oder sogar heilen. Vegane Ernährung als Therapieoption ohne Nebenwirkungen - probieren Sie es aus!“





Inhalt und Gestaltung des Buches:
Inhaltlich teilt sich das Buch in drei Hauptthemen auf:
Vegane Ernährung  - Die Basics
Rezepte
Vegan – was sagt die Medizin dazu
Die Rezepte nehmen zwar den größten Teil des Buches ein, die beiden anderen Teilgebiete fand ich als totaler Vegan-Neuling aber mindestens genauso spannend und informativ.
Zu den Basics gehören zum Beispiel Tipps zur Umstellung oder die Beantwortung von häufig gestellten Fragen rund um die vegane Lebensweise. Welche tierischen Lebensmittel kann ich womit ersetzen? Was muss ich essen um meinen Bedarf zu decken? Welche Küchengeräte sind zu empfehlen? All diese Fragen werden ausführlich beantwortet.
Auch den medizinischen Teil habe ich regelrecht verschlungen. Erzählen kann man ja viel, die medizinischen Fakten überzeugen dann aber schon eher. Die Essenz ist hier ganz einfach: die vegane Ernährungsweise ist das Beste für Körper und Gesundheit. Belegt wird diese Behauptung durch zahlreiche Studien, medizinisches Fachwissen und Letzen Endes auch einfach den gesunden Menschenverstand.
Der Co-Autor Herr Dr. med. Ernst Walter Henrich ernährt übrigens sogar seinen Hund vegan. Dem bekommt das anscheinend sehr gut, er ist schon 19 Jahre alt.
Noch vor dem Aufschlagen fiel mir das lustige Cover ins Auge. Ein Schwein auf einem veganen Kochbuch? Ja klar, ein lebendiges Schwein. Nicht als Braten, sondern als Tier, als Lebewesen – ganz ungewohnt auf einem Kochbuch.
Im Inneren ist das Buch dann durchweg sehr übersichtlich und gut strukturiert. Ein Foto gibt es zwar lange nicht zu jedem Rezept, die Fotos die es gibt sind aber alle sehr ansprechend und appetitlich. Ich bin ohnehin ein Freund von mehr Rezepten als Fotos in einem Kochbuch – ich will ja schließlich kochen.




Die Rezepte
Beim Anblick der Rezepte wird schnell klar, wir müssen und um Veganer keine Sorgen machen - sie müssen nicht hungern. Das Buch enthält eine wunderbare Vielfalt an Gerichten von Frühstücksideen, Suppen und Salaten, über Hauptgerichte bis hin zu Gebäck, Kuchen, Brot und Desserts - hier wird wirklich alles abgedeckt.
Gerichte wie Farfalle mit Kürbissauce und Zitronenmelisse, Paprika-Kräuter-Risotto, Thailändisches Gemüse-Curry, Rhabarberkuchen mit Mandeln oder ganz ein klassischer Apfelstrudel lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Die Zutatenlisten erschlagen einen auch nicht – alles schön übersichtlich nicht zu ausgefallen. Die Arbeitsschritte werden  gut erklärt und oft finden sich auch noch zusätzliche Varianten und hilfreiche Tipps für ein gutes Gelingen. Die meisten Gerichte sind außerdem sehr unkompliziert was Aufwand und Zubereitungszeit angeht - also perfekt im Alltag.
Jetzt musste ich mir nur noch ein Rezept zum Nachkochen aussuchen. Als nicht-Veganerin habe ich bestimmte Produkte wie z.B. Hafersahne, Sojasachen usw. nicht im Haus – ob ich wohl extra nochmal einkaufen muss? Nein - musste ich nicht, ich bin ganz schnell fündig geworden.  Die 2 El Hafersahne, die in den Kartoffel-Gulasch gehört hätten, habe ich kurzerhand durch etwas Kokosmilch ersetzt – passte auch prima.




Kartoffel-Gulasch (leicht variiert)
500 g festkochende Kartoffeln *250 g Zwiebeln *2 Knoblauchzehen *1 Tomate *3 El Öl *1 El Tomatenmark *1Tl Paprikapulver edelsüß *1 Msp. Paprikapulver scharf (optional) *300 ml Gemüsebrühe *1Tl Kreuzkümmel *1/2 Tl Zitronenabrieb *Salz, Pfeffer, Petersilie *2 El Hafersahne (oder Kokosmilch)
Die Kartoffeln waschen, bei Bedarf schälen und in kleine Würfel schneiden. Zwiebeln in dünne Ringe schneiden, Knoblauch würfeln. Die Tomate mit Kochendem Wasser überbrühen und häuten (hab ich nicht gemacht), dann würfeln.
Öl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebelringe darin anschwitzen. Tomatenmark und Paprikapulver zugeben. Tomatenwürfel, Knoblauch, Kümmel, Zitronenabrieb und Kartoffeln zugeben und alles 25 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar sind.
Mit Salz, und Pfeffer abrunden. Zuletzt etwas Kokosmilch zugeben und mit Petersilie bestreut servieren.





Fazit:
Zunächst einmal war der Kartoffel-Gulasch total lecker. Ich hatte vorher zwar etwas Angst, dass er vielleicht etwas fad schmecken könnte – das war aber ganz unbegründet. Werde ich auf jeden Fall nochmal kochen.
Das Buch insgesamt fand ich extrem informativ, ganz besonders als völliger Anfänger was die vegane Lebensweise  angeht.
Auch wenn ich aus dem Buch nicht die Konsequenz ziehe, in Zukunft vegan zu leben, so habe ich dennoch viel über meine Ernährungsweise nachgedacht und neues gelernt. Mein Fleischverzehr wird weiterhin eingeschränkt bleiben und auch den Verzehr von sonstigen tierischen Produkten werde ich  mir  in Zukunft genauer überlegen. 

Mir hat das Buch geholfen, mich nochmal bewusster mit meiner Ernährung auseinanderzusetzen. Auf Käse zu verzichten wäre für mich zum Beispiel undenkbar, bestimmt kann ich aber immer mal was einsparen -  wenigstens da, wo es mir nicht allzu schwer fällt.
Wenn ihr Euch für eine vegane Lebensweise interessiert, kann ich Euch dieses Buch wirklich empfehlen. Auch wenn ihr schon Veganer seid, findet Ihr hier bestimmt nochmal ein paar leckere Rezepte.



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