Hin und wieder werde ich gefragt, für wie viele Personen/Portionen eines meiner Rezepte eigentlich reicht. Ich verstehe durchaus, warum dieser Hinweis für viele interessnt ist, dennoch fällt mir eine genaue Angabe diesbezüglich oft schwer. Genauer gesagt: ich halte sie sogar für unmöglich.
So habe ich in der Vergangenheit schon so oft die Erfhrung gemacht, dass Portionen/Personenangaben in Kochbüchern (für mich) nicht stimmen. Das können sie auch gar nicht, schließlich kennt mich das Kochbuch ja nicht persönlich. Das Kochbuch weiß nicht, ob ich männlich oder weiblich bin, ob ich ein ständig hungriger Teenager bin oder eine alte Dame, die keine großen Portionen mehr schafft.
Das Kochbuch weiß auch nicht, ob ich Abends gerne etwas mehr/weniger esse, weil meine Portion Mittags schon größer/kleiner war. Das Kochbuch plant auch nicht ein, dass ich mir von Pasta immer gerne eine Portion nachnehmen möchte und dass ich von Gemüse lieber etwas zu viel als zu wenig auf dem Teller habe.
Außrdem kennt das Kochbuch meine Beilagen nicht, weiß also nicht, ob ich die Knödel alleine esse, oder ob es noch einen fetten Braten dazu gibt. Dem Kochbuch ist also kein Vorwurf zu machen - Personenangaben zu Rezepten sind einfach schwer bis unmöglich festzulegen. Deswegen halte ich mich in diesem Punkt meistens dezent zurück.
Ich traue meinen Lesern aber durchaus zu, bei einem Blick auf die Mengenangaben selbst einzuschätzen, ob sie davon satt werden - auch wenn das für Kochneulinge sicherlich eine unbefriedigende Antwort ist.
Mein Essverhalten hat sich in den vergangenen Monaten in sofern verändert, als dass ich das, was für viele nur die Beilage ist (Kartoffeln, Reis, Gemüse) alleine als Hauptmahlzeit esse. Auf Englisch hat das die hippe Bezeichnung "Mono Meal" - eine Mahlzeit, die nur aus einer Grundzutat besteht. Wenn ihr mögt, kann ich dazu an anderer Stelle mal mehr erzählen?
Das heutige Gericht ist jedenfalls ein solches. Ich habe es mit den folgenden Mengenangaben ganz alleine gegessen. Zum Abendessen. Einen ganzen Blumenkohl. Für mich alleine. Dafür gab es aber auch nichts dazu. KÖSTLICH!!
Es ist einfach der Wahnsinn, wie herrlich aromatisch Gemüse im Ofen wird! Unbedingt ausprobieren!
Gerösteter Blumenkohl aus dem Backofen
1 Kopf Blumenkohl
Öl
2-3 Zehen Knoblauch
Saft von 1/2 Zitrone
Salz, Pfeffer
Thymian
Den Blumenkohl putzen und in kleine Röschen teilen. Je kleiner die Röschen, desto mehr Röstaromen entstehen beim Backen!
Für die Marinade verrührt ihr einen guten Schuss Öl mit gehackten Knoblauchzehen, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Thymian. Die Mengen könnt ihr ganz nach Bedarf und Geschmack anpassen oder ganz andere Gewürze und Kräuter verwenden.
Nun vermengt ihr den Blumenkohl mit der Marinade und verteilt die Röschen auf einem mit Backpapier belegten Backblech.
Das ganze schiebt ihr nun für ca 40 Minuten bei 200°C Ober-/Unterhitze in den Ofen. Achtung, die Backzeit kann je nach Ofen variieren! Wenn ihr kleinere Röschen gemacht habt, geht es schneller! Der Blumenkohl sollte an manchen Stellen goldbraun sein, dann ist er gut! Wenn ihr mögt, könnt ihr auch nach der Hälfte der Backzeit den Blumenkohl mal mit einem Löffel durchrühren und so ein wenig wenden.